Auch dieses Jahr besetzten unsere Reviergewässerwarte zum 5. Mal 4.000 Quappen-Brütlinge; größtenteils in die Aller und zu einem kleineren Teil in die Fuhse. Beteiligt waren auch unsere Partnervereine Winsen und Hannover.
Auf den ersten Blick erstaunt es, dass ein Dorschverwandter bei uns im Süßwasser vorkommt. Kaum zu glauben, aber die wunderschön marmorierten Quappen mit ihren typischen kehlständigen Bauchflossen und dem lässigen Bartfaden am Unterkiefer gehören zur Familie der Dorschartigen.
Und sie lieben es kalt. Die Eier werden Mitte Januar bis Mitte Februar bei Wassertemperaturen unter 4°C abgegeben. Ein Quappenweibchen kann bis zu 700.00 Eier abgeben.
Die deutsche Rekordquappe wog 5,25kg bei 91cm Länge.
Nachdem vielerorts die Flussauen zerstört wurden und infolge von Querbauwerken die Laichwanderungen der Quappen (z.T. bis 100 km!) unterbunden wurden, gingen auch die Bestände stark zurück. In ganz Deutschland sind sie als gefährdet eingestuft und dürfen in einigen Bundesländern nicht beangelt werden.
Doch die Gefährdung war nur ein Grund für die Projektidee des AVN (Anglerverbandes Niedersachsen), Quappen mit Reusen zu fangen und sie unter kontrollierten Bedingungen ablaichen zu lassen. Immer mehr Studien zeigen, dass Quappen unter unseren heimischen Raubfischen zu den effizientesten Grundelräubern gehören. Intakte Quappenbestände können womöglich dazu beitragen, dass die invasiven Grundeln sich nicht so stark vermehren können. Nicht zuletzt sind Quappen attraktive Angelfische und noch bessere Speisefische, die in Niedersachsen auch beangelt werden dürfen (Mindestmaß 35 cm, Schonzeit 01.01. bis 28.02).