Mit dem Kauf des ehemaligen Campingplatzes wurden schon 2020 die ersten Aufräumarbeiten durchgeführt. In 2021 wurden u.a. Sperrmüll, Koniferenhecken, alte Pflasterungen und abrissreife Hütten entlang der Aller beseitigt. Der Steinabfall wurde vor Ort geschreddert und als Wegebau verwendet. Das ehemalige Waschhaus wurde entkernt, alle Elektro- und Wasserleitungen wurden auf dem gesamten Platz erneuert sowie eine Beregnung in die ausgehobenen Versorgungsgräben gelegt. Das Asbestdach des Hauses wurde entfernt und ein neuer Dachstuhl wurde von der Fa. Schmidt, Wienhausen, geliefert. Die Dachdeckerarbeiten übernahmen Mitglieder in Eigenregie. Schließlich wurde das Haus noch mit einer Dämmung und Deckelschalung versehen sowie im Inneren mit einer Fußbodenheizung versehen.
Der Anschluss des Altarms Theewinkel bei Osterloh an die Aller wurde begonnen und nach wenigen Monaten fertiggestellt. Die Elektrofischgruppe des Vereins fischte einige Teilbereiche, die trocken gelegt werden mussten, noch ab.
Viel Zeit nahm die Gestaltung einer Ökologischen Station Südheide in Anspruch. Viele Gespräche, die z.T. wegen Corona in Videokonferenzen abliefen, mussten geführt werden. Schließlich wurde ein Kompromiss beim Standort gefunden. Die neue Station wurde im Otterzentrum Hankensbüttel angesiedelt mit einer Außenstelle in Celle- im Haus des Landvolks. Anglerverband, Aktion Fischotterschutz und das Landvolk übernahmen die Trägerschaft der neuen Station.
Mit dem ehemaligen Bürgermeister von Obershagen, Werner Hübner, wurde die Wiese am Mühlenbergsee dauerhaft zu einer Blühfläche für Insekten und Bienen umgestaltet. Ein Imker des Vereins hat dort nun jedes Jahr seine Bienen vor Ort.
Die Jugendgruppe des Vereins nahm am Catch and Clean-Day teil und führte diese Maßnahme (Müll sammeln mit anschließendem Angeln) auch die nächsten Jahre weiter. Aufgrund der regen Mitarbeit spendete der Anglerverband eine umfassende Ausstattung, um das Einsammeln des Mülls zu erleichtern.
In 2022 wurden unsere vielfältigen Gewässer in Reviere eingeteilt, die von den jeweiligen Reviergewässerwarten betreut werden. Als Obmann wurde Tim Rode gewählt, der fortan Besatz, E-Fischen und Fischereiaufsicht mit den Gewässerwarten plant und umsetzt. So werden z.B. seit 2008 jedes rund 100.000 Jungaale in unseren Gewässern besetzt. Ohne diesen Besatz, würde es keine Aale mehr geben.
Auf dem Campingplatz und der Natur-Kontaktstation wurden zahlreiche Biotope geschaffen: Ein Insektenhotel wurde von der Fa. Schmidt gespendet, ein 100 qm großes Biotop wurde angelegt, Steinhaufen für Eidechsen, Frösche, Mauswiesel und andere Tiere wurden aufgeschichtet, zahlreiche Nisthöhlen wurden entlang der Bäume an der Aller aufgehängt, Blühstreifen wurden geschaffen sowie Flatterulmen und Hainbuchenhecken als Strukturierung des Platzes wurden gepflanzt. Ein erster schöner sichtbarer Erfolg unserer Arbeit war, dass ein Falkenpaar am Gemeinschaftshaus 4 Junge erbrütete und großzog.
In 2023 wurde das Gemeinschaftshaus innen fertiggestellt und konnte Ende des Jahres in Betrieb gehen. Umfangreiche Malerarbeiten waren noch notwendig gewesen, eine kleine Küche wurde eingebaut, im ganzen Haus wurden Fliesen verlegt und schließlich eine Alarmanlage installiert. Die Technik wurde in einem kleinen Nebenraum aktualisiert, Internet über Glasfaserleitungen hergestellt sowie WLAN auf dem Platz ermöglicht. Diese Funkverbindung wird dann u.a. schließlich die Stromanschlüsse auf dem Platz regeln sowie die zukünftige Schranke steuern.
Das Gelände und Haus in Oldau zerfielen zusehends und auch eine Nutzung der Anlage durch die Mitglieder des Vereins war nicht in Sicht. So wurde der Antrag des Vorstands auf Verkauf der Anlage auf der Hauptversammlung mit übergroßer Mehrheit beschlossen. Ein Makler wurde mit dem Abwicklung beauftragt und schließlich kam es dann zum Verkauf.
Das Elektrofischen in der Lachte brachte eine Bestätigung der Maßnahmen (Bekiesung/ nur Fliegenfischen) der letzten Jahre: Zahlreiche junge Bachforellen, Elritzen und Lachse konnten festgestellt werden. Die Lachte scheint wieder ein intaktes Gewässer für Salmoniden zu werden.
Der Campingplatz wurde im ersten Jahr der Fertigstellung umfassend von den Mitgliedern unseres Vereins besucht. Über 500 Übernachtungen wurden verzeichnet, obwohl die Geschäftsstelle aufgrund der eingeschränkten Sanitärsituation nur wenige Campingfahrzeuge zulassen konnte. Der Anglerverband führte auf der Anlage sein jährliches Anglercamp mit über 100 Teilnehmern durch. Unsere und andere Jugendgruppen nutzten umfassend unser schönes Gelände und die Freizeitmöglichkeiten. Auch die Natur-Kontaktstation wurde schon gut angenommen. Zahlreiche Veranstaltungen zur Gewässerökologie wurden mit Schulen und Gruppen mit Unterstützung des Anglerverbandes, des Helmholtz-Instituts Braunschweig sowie der Aktion Fischotterschutz durchgeführt.
Zur Umsetzung der Pläne der Errichtung eines Seminargebäudes für die Umweltbildung und fischereiliche Ausbildung unserer Jugend wurde bei der Leader-Region ein Antrag auf Förderung gestellt. Leader ist ein Programm der EU, das seit 1991 die Entwicklung des ländlichen Raums fördert. Nach Besichtigung unserer Anlage und Antragstellung fanden zwei Veranstaltungen statt, die zuerst unser Projekt mit der höchsten Förderpunktzahl auswählten und uns schließlich die Förderung einstimmig zusprachen. In 2025/26 soll dann das Seminargebäude entstehen.