Kinder und Jugendliche des Fischereivereins Früh Auf Celle und des NABU erforschen gemeinsam unsere Gewässer. 

Reges Treiben herrschte an der Mündung des Osterbruchkanals in den Aller-Altarm bei Osterloh. Eine große Gruppe aus Kindern und Jugendlichen der Naturschutzjugend Wienhausen und des Fischereivereins Früh Auf Celle untersuchten im Rahmen des FLOW-Projekts des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung die Gewässer im Raum Celle. FLOW will sogenannte Bürgerwissenschaftler in offizielle Monitoring Programme zum ökologischen Zustand der Gewässer einbinden.
Und wer kennt sich mit unseren Fließgewässern besser aus als die Angelvereine? Mittlerweile das vierte Jahr in Folge beteiligte sich die Jugendgruppe des FV Früh Auf Celle mit Unterstützung des Anglerverbands Niedersachsen (AVN) an dem Projekt. Mitstreiter, wie die Naturschutzjugend des NABU Wienhausen unter Leitung von Angelika Rode-Kulhawy und ihren Helfern Felix Plöger und Markus Finck,  waren daher schnell gefunden und viele interessierte Nachwuchswissenschaftler zur Stelle.

Nach vorgegebenen Standards wird das Gewässer hinsichtlich Struktur, chemisch-physikalischen Parametern und Kleinlebewesen untersucht. Aus den Kescherfängen werden die Tierchen vorsichtig herausgesucht und genau betrachtet.

„ Ich habe schon wieder viele Eintagsfliegenlarven  im Kescher“, ruft Jonte den Mädchen zu, die die „Beute“ sammeln und zu einer Gruppe bringen, die sie bestimmen und auszählen. Die Biologin des Anglerverbandes, Katrin Wolf, erklärte der Gruppe, dass die Kleinlebewesen, auch Makrozoobenthos genannt, auf dem Gewässergrund leben und ein wichtiger Indikator für die Gewässerqualität darstellen.

Am Gewässer erfahren die jungen Forscher, dass die Larven der Eintagsfliege die längste Zeit ihres Lebens im Wasser verbringen. Nach rund zwei Jahren häuten sich die Larven und werden zur flugfähigen Insekten, die  allerdings nur wenige Tage leben. Diese Tage dienen ausschließlich der Fortpflanzung; Nahrung wird nicht aufgenommen.

Nach einige Stunden konnten zahlreiche Lebewesen aus dem Osterbruchkanal mit Hilfe von Becherlupen und Mikroskopen bestimmt und bewertet werden. Ähnlich wie die Eintagsfliegen Larve fanden die Kinder noch zahlreiche Flohkrebse. Beide Arten sind ein Hinweis darauf, dass der künstlich angelegte Kanal eine gute Wasserqualität besitzt, auch wenn die Gewässersohle recht verschlammt ist.

Nach 4 Stunden intensiver Beschäftigung im und am Wasser konnte der Organisator und Obmann der Celler Fischerjugend, Thorsten Seddig, eine positive Bilanz ziehen. Die Zusammenarbeit mit der Naturschutzjugend war ein voller Erfolg und wird sicherlich in Zukunft fortgeführt werden.