Anfang Juni machten sich die Biologiekurse des 12. Jahrgangs des Kaiserin-Auguste-Viktoria-Gymnasiums auf zu einer spannenden Fließgewässerexkursion. Gastgeber war der Fischereiverein Früh Auf Celle, der jetzt mit seiner Naturerlebnisstation an der Aller bei Langlingen über einen professionellen Standort für schulische Gewässeruntersuchungen verfügt. Ziel der Exkursion war es, die vielfältigen ökologischen Zusammenhänge und die Bedeutung von Fließgewässern für die Umwelt und die Biodiversität hautnah zu erleben. Bei strahlendem Sonnenschein begaben sich die Kurse auf eine Entdeckungsreise entlang der Aller, des Mühlenkanals und des Franzosengrabens.
„Heute wollen wir nicht nur die Flora und Fauna des Flusses kennenlernen, sondern auch die Wasserqualität untersuchen und die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf das Ökosystem Fließgewässer betrachten“, leitete Biologielehrerin Hatzky in den Tag ein.
In Gruppen aufgeteilt machten sich die Schülerinnen und Schüler daran, die Wasserqualität zu testen. Mit Testkits, die pH-Werte, Nitrat- und Phosphatgehalte messen können, gingen sie ans Werk. „Es ist wichtig zu verstehen, wie die Wasserqualität die Lebewesen im Fluss beeinflusst“, erklärte Finn, eine Schüler des 12. Jahrgangs.
„Wir haben einen Flusskrebs gefunden.“ So hallte es vom Ufer des Mühlenkanals, als eine Gruppe das Gewässer mit Keschern ausgerüstet nach Kleinstlebewesen absuchte. Der gefundene Bachflohkrebs war allerdings maximal so groß wie ein Fingernagel und unterschied sich somit deutlich vom Flusskrebs. „Schaut mal, hier ist eine Eintagsfliegenlarve!“, rief Hannah begeistert. Die Freude über die unerwarteten Entdeckungen war in allen Gruppen spürbar.
Als dritten Schwerpunkt der Untersuchungen mussten die Gruppen die Gewässerstruktur bestimmen. Dazu gehörte auch die Kartierung eines kleinen Flussabschnitts. Dabei konnten die Schülerinnen und Schüler etwas über die Funktion des Uferrandstreifens, die Bodenbeschaffenheit der Gewässer und deren Fließgeschwindigkeit lernen. Überraschend war für die Kurse die Erkenntnis, dass sich die untersuchten Gewässer fern des naturnahen Zustandes befinden.
Während der Exkursion wurde auch über die ökologischen Zusammenhänge des Fließgewässers diskutiert. Frau Kleine-Tebbe erklärte, wie Flüsse Lebensräume für zahlreiche Arten bieten und welche Rolle sie im Wasserhaushalt der Region spielen. „Fließgewässer sind nicht nur Lebensräume, sondern auch wichtige Lebensadern für die umliegenden Ökosysteme“, betonte sie.