Karauschen sind eine bedrohte Fischart und sie finden sich auf der Roten Liste der gefährdeten Arten.
Ihren Platz auf der Roten Liste verdanken sie der anhaltenden Zerstörung oder nachhaltigen Veränderung ihrer ebenfalls bedrohten Lebensräume: kleine Tümpel und Standgewässer, Altarme und Auen. Gewässertypen, die von Angelvereinen in Niedersachsen in den letzten Jahren vermehrt neu geschaffen oder renaturiert wurden. In solchen Kleingewässern können die ausgesetzten Fische jetzt wieder selbstständig laichen und sich vermehren.
Mit dem Besatz von Karauschen betreibt der Fischereiverein Früh Auf Celle in Kooperation mit dem Anglerverband Niedersachsen seit 2013 nun ein Artenschutzprojekt, diese bedrohte Fischart zu erhalten Karauschen sind eine der robustesten heimischen Fischarten aus der Familie der Karpfenartigen. Sie können auf Grund ihres einmaligen Stoffwechsels selbst bei vollständigem Sauerstoffmangel mehrere Tage überleben. Hitzeperioden überstehen sie genauso unbeschadet wie eine lange Eisbedeckung der Gewässer in strengen Wintern. Unter normalen Umständen sind Karauschen damit perfekt an kleine Gewässer und Altarme angepasst und folgerichtig kamen sie bis vor einigen Jahrzehnten in fast jedem Niedersächsischen Gewässer vor. „Eigentlich ist es fast unvorstellbar, dass Karauschen bei uns auf der Roten Liste der bedrohten Fischarten angekommen sind“ sagt Franz Bliem, stellvertretender Vorsitzender im Fischereiverein Früh Auf Celle.
Auch in 2018 hat der Verein nun mit den Gewässerwarten Christian Burg und Dirk Wolkenhauer zum zweiten Mal 600 Elterntiere aus einem Privatteich abgefischt und in den Gewässern des Vereins ausgesetzt.
Der Verein hofft, dass diese Maßnahme ähnlich erfolgreich sein wird, wie der bisherige Besatz der Aalquappen, Aale, Meerforellen und der Bitterlinge. Zum Ende des Jahres wird sich Früh Auf Celle am Projekt „Barbenregion“ der Aktion Fischotterschutz beteiligen, das auf sechs Jahre angelegt ist.